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Quoten im Vergleich

Deutschland gegen Österreich steht derzeit 3:2 – aber nicht im Fußball, sondern was das Verhältnis der Anteile heimischer Musik im Radio betrifft.

Wien (3. Mai.2014) – Nicht nur in Österreich ist wieder eine heftige Debatte über eine gesetzliche Regelung entbrannt. Unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit gehen jetzt auch beim Nachbarn die Wogen hoch.

Der deutsche Phonoverband verlangte bereits 2002 einen Anteil von fünfzig Prozent für heimische Produktionen. Neben Herbert Grönemeyer und Heinz-Rudolf Kunze unterstützten zahlreiche bekannte Musikschaffende diesen Standpunkt. »Die neue Strategie der amerikanischen Plattenfirmen ist, kein deutsches Produkt zu mehr zu signen, sondern die Länder außerhalb Amerikas als Auswertungsland für ihre eigenen Künstler zu nehmen«, erklärte Xavier Naidoo. Nach einer öffentlichen Anhörung sprach sich der Deutsche Bundestag 2004 für eine freiwillige Selbstverpflichtung der Sender aus und empfahl den Sendern einen nationalen Musikanteil von 35 Prozent.

Das war vor genau zehn Jahren. Damals belief sich der Anteil von Kompositionen deutscher Musikschaffender laut GEMA auf 31 Prozent*. Wer allerdings auf einen positiven Effekt der Selbstverpflichtung gehofft hatte, wurde enttäuscht. Seit 2004 senkten die Radiostationen den Heimanteil. Auch wenn es zuletzt wieder leicht bergauf ging: die deutsche Musikszene ist mit ihrer Geduld am Ende.



Ansicht vergrößern *) Anteile gesendeter Kompositionen inklusive Signations, Werbe- und Hintergrundmusik

In Österreich ging es vor zehn Jahren kurz aufwärts. Das ORF-Radio hatte 2001 den – vorläufigen – Tiefstwert mit 17,7 Prozent österreichischen Kompositionen erreicht, sich aber auch bedingt durch die Aktivitäten der Österreichischen Note wieder auf 19,5 Prozent gesteigert. Doch nach Einstellung der Förderung durch die GFÖM mußte die Ö-Note ihre Öffentlichkeitsarbeit stark einschränken. Mit dem Österreichanteil ging es wieder bergab, bis er sich 2007 mit 16,4 Prozent "international verträglichem" Niveau einpendelte. [Dieser Wert ist mangels Vergleichsdaten aus Deutschland nicht in der Grafik enthalten.]

In einem erneuten Anlauf wurde die Basis des Protests gegen die Diskriminierung der heimischen Musikszene erweitert. Bei der neuen Plattform SOS-Musikland waren erstmals auch die großen Musikproduzenten an Bord. Wie in Deutschland kam es zu einer parlamentarischen Anhörung [Enquete von uns gefordert 2006, abhalten Juni 2008] und als Folge weiterer Verhandlungen zur freiwilligen Selbstverpflichtung des ORF, bis Ende 2011 im Schnitt aller Radioprogramme dreißig Prozent Interpreten aus Österreich zu senden und den Österreicheranteil bei Ö3 und Radio Wien pro Jahr um zwei Prozentpunkte anzuheben.

Und wie in Deutschland erfüllte der Rundfunk seine Selbstverpflichtung nicht. Während die Anteile in allen ORF-Landesstudios teilweise signifikant gesteigert wurden, gingen sie im Hitradio Ö3 den sprichwörtlichen Bach hinunter. Im Schnitt aller Radioprogramme wurden statt den versprochenen 30 Prozent 2011 nur 26,9 Prozent erreicht, wobei hier Interpreten gezählt werden und nicht Kompositionen.

Hakel Fekter Ostermayer

Trotzdem wurde die Vereinbarung zwischen ORF und SOS-Musikland weiterverhandelt. Als Ergebnis verpflichtete sich die ORF-Geschäftsführung, 2014 einen Anteil von 33 Prozent Interpretationen aus Österreich zu senden [mit einer Schwankungsbreite von +/- 1,5 Prozentpunkten: also waren mindestens 31,5 Prozent zu erreichen]. Aber davon sind wir weit entfernt.

Nachdem sich die österreichische Bundesregierung in ihrer aktuellen Regierungserklärung Anfang 2014 für eine Umsetzung der ORF-Selbstverpflichtung ausgesprochen hatte, bestand nach der offenkundigen Unfähigkeit eines Teils des ORF-Managements, diese im eigenen Bereich durchzusetzen, akuter politischer Handlungsbedarf. Erstes Ergebnis: Seit einigen Tagen wird in Österreich nun eine gesetzliche Mindestquote breit diskutiert.

Den Anfang machte Elisabeth Hakel, Kultursprecherin der SPÖ, kurz darauf sekundiert von ÖVP-Kultursprecherin Maria Fekter. Der ORF reagierte verwundert und lehnte eine Quote ab. Bereits Ende April hatte der zuständige Minister, Josef Ostermayer, bei einer Matinee vor Kunstschaffenden in Wien zugesagt, dieses Problem rasch lösen zu wollen.
[Fotos: SPÖ, ÖVP]

PS: Nach zwanzig Jahren ist es auch hoch an der Zeit! pps

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