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Zwei Jahre Pandemieerfahrung

Kunstschaffenden steht das Wasser bis zum Hals. Am schlimmsten trifft es die Freischaffenden und den kommerziellen Sektor.

Wien (15. März 2022) - Heute jährt sich die behördlich angeordnete Schließung des gesamten öffentlichen Lebens zum zweiten Mal. Das im März 2020 angekündigte Horrorszenario von 100.000 möglichen Toten ist nicht eingetreten – daß viele Menschen, vor allem selbständig Tätige, ihre wirtschaftliche Existenz bereits verloren haben oder kurz davor stehen, ist jedoch traurige Wirklichkeit geworden. Ein großer Teil der freien Kunst- und Kulturszene wird eine nochmalige Fortsetzung der Auf-zu-Politik im Herbst 2022 nicht überstehen.

Zitat Peter Paul SkrepekUnterstützungen im Kunst- und Kulturbereich haben vor allem den großen Häusern und Institutionen geholfen. Bei den untersten Einkommen reichten sie aus, um überleben zu können. Auf diejenigen, die zuvor von ihrer Tätigkeit als freie Kunstschaffende leben konnten, trifft das jedoch nicht zu. Ein gemieteter Arbeitsraum, ein Atelier oder Probestudio ist schnell unfinanzierbar, den Lebensunterhalt für eine Familie sichert dann nur ein Verkauf von Arbeitsmitteln wie Musikinstrumenten und private Unterstützung durch Eltern und Freunde.

Mit dem Rücken an der Wand

„Selbst wer Förderungen für künstlerische Produktionen erhält, kommt kaum mehr über die Runden. Viele stehen mit dem Rücken an der Wand”, so Peter Paul Skrepek von der Musikergilde. „Freischaffende, die ganz auf zahlendes Publikum setzen und das Risiko allein tragen, sind einen Schritt weiter. Hinter ihnen gibt es keine Wand mehr.”

Unterstützung als Institutionalisierung des Almosenempfangs

Von vitalem Interesse für die gesamte Kunst- und Kulturszene ist, wie die Politik künftig auf solche Situationen zu reagieren beabsichtigt. Neuerliche Restriktionen und Schließungen würden – trotz Überbrückungszahlungen – zu einem noch schnelleren und unaufhaltsamen Ende selbständiger künstlerischer Tätigkeiten führen.

Zitat Gerhard RuissLaut einer Studie der Universität für Musik und darstellende Kunst zeigt sich, daß im ersten Pandemie-Jahr 2020 rund 80 Prozent der ausübenden Musikerinnen und Musiker in niedrigere Einkommenskategorien abgestiegen sind, ein Viertel ist von einem Einkommen von über 9.000 Euro pro Jahr auf ein Einkommen unter 4.000 Euro im Jahr gefallen.

Gerhard Ruiss, IG Autorinnen Autoren: „Die Frage lautet: Gibt es eine Gegenstrategie der Politik? Oder nimmt man diese Verluste in Kauf und hat die unsubventionierte selbständige künstlerische Erwerbstätigkeit bereits abgeschrieben?”

Plan für Wiederaufbau

Es geht uns um unsere Kultur im weitesten Sinn und um den Kulturstandort Österreich. Es geht uns um umfassendes und konsequentes Handeln. Zum Wiederaufbau von Kunst, Kultur und Sport sind große Anstrengungen der Politik und aller Medien notwendig, insbesondere des ORF, um beide wieder zusammenzubringen, die Kunst, Kultur und den Sport und ihr Publikum.

Wir brauchen dazu solide Grundlagen, keine Ersatzleistungen. Wir brauchen keine Pandemiepolitik, die uns die Arbeitsmöglichkeiten nimmt, wir brauchen keine Pandemiepolitik, die uns unser Publikum vertreibt. Es muß jede Auf-zu-Politik ausgeschlossen bleiben. Es müssen Zugangshürden so gestaltet sein, daß sie dem Ablauf und der Sicherheit dienen. Das Publikum muß Vertrauen in die Situation haben und nicht verängstigt werden.

Was wollen wir?

1. Um den Verlust des kulturellen Reichtums und der kulturellen Vielfalt zu verhindern, muß investiert werden in die Infrastruktur vom Proberaum bis zum Veranstaltungslokal, in die Berichterstattung in den Massenmedien und in den Aufbau einer positiven Stimmung.

2. Zur sozialen Absicherung muß endlich eine gerechte, also auch erschwingliche Sozialversicherung für alle freiberuflich Kunstschaffenden her. Wir warten seit Jahrzehnten darauf.

3. Um die vom Steuerrecht bis zum Sozialrecht und Urheberrecht dringend notwendigen Schritte zu setzen, braucht Österreich einen hauptamtlichen Kunst- und Kulturminister oder eine hauptamtliche Kunst- und Kulturministerin.

4. Um aus der kulturpolitischen Sackgasse herauszukommen, müssen alle Programme des zuständigen Ministeriums für Kunst, Kultur, Sport und öffentlicher Dienst konkrete Maßnahmen vorsehen. Der Fairness-Codex muß die Verpflichtung zu Fair Pay enthalten, die Kunst- und Kulturstrategie des Bundes muß zu einem Kunst- und Kultur-Überregierungsprogramm werden. gr & pps

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