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Spesen sammeln - Gewinne machen

Auch heuer war die ganze Bandbreite der Musikbranche in Berlin vertreten. Eine PopKomm Nachlese 2005 von Günther Wildner.

Berlin/Wien (19. Oktober 2005) - Musikmessen erfahren für die eigene Horizont- und Kontakterweiterung dann ihren Sinn, wenn man sich neben persönlichen Treffen und sonstigen Fixpunkten auf den Zufall und den Fluß der Veranstaltung einlässt: spontane Kontakte knüpft, Bands entdeckt, für die man in der Heimatstadt keinen Fuß vor die Türe gesetzt hätte bzw. sich einmal in einen Workshop setzt, dessen Inhalt man von vorneherein als bereits vollinhaltlich verstanden betrachtet.

Wer sich eines Besseren belehren lassen will, ist auf einer Musikmesse definitiv richtig. Wer also den Mix zwischen Messe, Kongreß und Festival für seine Bedürfnisse gewinnbringend auszubalancieren versteht und sich nicht dermaßen die Kante gibt [herrliche, in Österreich nicht gebräuchliche Redewendung, vor Jahren von Martin Unger gelernt], daß er beim Frühstück den eigenen Chef nicht mehr erkennt, der hat eine erfolgreiche PopKomm im Visier.

Das Festival

Das Festival tat gut daran, nicht Superstars oder B-Liga anzukarren, sondern viele Newcomer-Bands aus aller Herren Länder zu präsentieren. Schließlich fährt niemand auf Musikmessen, um Al Jarreau oder Moby zu entdecken, und dem Berliner Publikum tut es ganz bestimmt nicht schlecht, in z. B. virtuos abgefahrene Drehleier-Folklore-Fusion, formidabel das Rao Trio, hineinzuhören.

Harald Buechel im Gespräch mit Dr. Paul Hertel (re., Vorstandsmitglied der Musikergilde)

Rahmenprogramm & Kongreß

Am PopKomm-Vortag gab es die Pimp Your Rights-Veranstaltung des VUT, die bei der Betrachtung der Rechteverwertung im 21. Jahrhundert besonders auf das Thema Label & Verlag beim Indie-Unternehmen abstellte. Vom launig unvorbereiteten Vortrag eines Christof Ellinghaus bis zu detaillierten, genauestens aufbereiteten Ausführungen über Metadaten für den digitalen Musikvertrieb von Oliver Petro reichte das Spektrum, das eine sehr breite Hörerschaft vom Anfänger bis zum Profi möglichst umfassend zu bedienen suchte.

Der PopKomm-Kongreß war ebenfalls durchwegs interessant, die vermehrten Workshops qualitätsvoll, doch noch nicht immer gut besucht - hier wird das Preis-Leistungsverhältnis der PopKomm eindeutig positiv stimuliert, und die vermehrt englischsprachige Ausrichtung ist natürlich sinnvoll. Freilich setzt bei den internationalen Branchenbetrachtungen aufgrund ihres auch besonders starken Zulaufs aus den USA die MIDEM weiterhin die Maßstäbe.

Sehr zu begrüßen war der neue idkv-Stand mit vielen wichtigen Unternehmen der deutschen Tournee- und Veranstalterszene, daneben überzeugte die Kongreß-Schwerpunktsetzung im Bereich Live-Entertainment. Wer z. B. über den neuesten Stand der börsennotierten Veranstalterkonzerne sowie der von Inhabern geführten, unabhängigen klein- und mittelständischen Live-Unternehmen informiert werden wollte, wurde von Michael Bisping, Jens Michow, Martin Elbourne, Rob Berends und dem mit großem Insiderwissen glänzenden und mit extrem unterhaltender Sprachperformance ausgestatteten Willem Venema hervorragend bedient.

Management

Auch die Manager und ihre Verbände legten sich ins Zeug, um die fortschreitende Professionalisierung im Künstlermanagementbereich weiter voranzutreiben. Als in der täglichen Praxis eingespieltes Duo umrissen Karin Heinrich und Freddie De Wall [IMUC - Interessenverband Musikmanager und Consultants e.V.] Tätigkeitsfelder und Qualifikationsanforderungen von Managern.

Bobby Gutdeutsch, Mag. Harry Fuchs, Peter Vieweger (v.l.n.r.)

Ähnliches mit Vertiefungsvorträgen in Richtung Managementverträge, Beteiligungsmodelle und Künstlerimageaufbau leistete das MMF [Music Managers Forum] am der PopKomm folgenden Samstag im schon gut kognitiv angewärmten Bistro am Funkturm. Einem launig aus Dekaden Managementerfahrung plaudernder Dieter Weidenfeld sowie A&R-Routiniers wie Kai Kirchhoff und Jochen Schuster war zu lauschen, die ihre Anforderungen und Wünsche an strategisch denkende, gegenüber der Tonträgerindustrie positiv eingestellte Künstlermanager darlegten.

Arbeiten & Essen

Ja, natürlich: Kulinarisch ging es eindeutig stetig bergauf bei und abseits der Messe. Das neue Chinarestaurant im Label Camp rettete viele ermattete Musikmanager/innen hinüber in einen Zustand wieder erlangter höchster Networking-Agilität - am besten gleich im Smalltalk auf dem Heurigenbankerl beim schmackhaften Asian-Food-Löffeln.

Die Bayerische Vertretung in Berlin fuhr buffetmäßig bei der PopKomm-Löwen-Verleihung ans Zündfunk-Radio maximal fein und sättigend in die Gebeine der von einerseits Krawattenträgern und andererseits verschwitzten PopKomm-Netzarbeitern gebildeten Feiermenge. Dieser Donnerstag war dicke: In den Mitteltag der PopKomm wird an Veranstaltungen und Randprogrammen regelmäßig hineingepackt, was nur irgendwie geht.

Fast schon dekadent ging’s dann auf der EMMN im gestylten E-Werk mit zwei Schokoladebrunnen in weiß und dunkel (sic!) weiter. Beeindruckend war sie allemal diese European Music & Media Night, denn die Medienleute wurden gleich mal heftig von den in der hohen Halle kräftig reflektierenden Rockbreitseiten der „Subways“ glatt gebügelt. Ob die chilligen Markenartikler-People Lust oder Wehe gegenüber einem künftigen Musikengagement verspürten, ist nicht hinreichend überliefert - daß hier dem einen oder anderen der Music-Maker mit fortschreitender Zeit und gleich bleibend gratis gereichtem Alkohol nicht ungedingt von der Musik schwindelig wurde, ist definitiv verbrieft.

PS: Die PopKomm bleibt weiterhin, was sie immer war, ein modisch gebautes und umfänglich ausgestattetes Musikinstrument, das der Benutzer beherrschen, sich zu eigen machen muß, will er die Messe nicht zum Spesen-Sammeln, sondern zum Gewinne-Machen benützen.

Fotos: Poppate

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