Indie Pop/Rock
Gitarrenlastiger Indie-PopRock der spannenden Sorte. Will heißen: ein „sicherer Instinkt für Melodien und klassischen Pop“ (Der Standard), gutes Songwriting, Persönlichkeit und Wiedererkennungsfaktor.
Aus dem Pop kommt die Eingängigkeit - angenehm unprätentiös -, sowie die mangelnde Scheu, nach dem perfekten Popsong im herkömmlichen Songformat zu suchen; aus dem Rock die Kraft und Energie, mit der die poppy tunes dargebracht werden. Diese Energie ist es auch, die zu der „beachtlichen Live-Reputation“ (ebd.) der Band geführt hat.
Trotz der Einbettung im (jugendlichen) Pop-bzw. Rock-Genre klingt die Band ausgesprochen erwachsen. Das liegt zum einen an den ausgefeilten Arrangements, wobei die verschiedensten Elemente verwendet werden: Gitarren„bretter“, „klug eingesetzte Keyboards und spärlich auftretende elektronische Beats“ (the gap); treibenden Rythmen, die „mitunter lässig und zeitgemäß grooven“ (
www.chelsea.co.at); Effektstimmen, beatleske Harmonien. Zum anderen an der Selbstverständlichkeit, mit der Rockgrooves und Beats ineinander verwoben werden - sozusagen Post-Post-Rock: Elektronik ist weder böse noch hip, sondern ein Tool, das man braucht oder eben nicht.
Erwachsen ist aber nicht nur die Form, sondern auch der Inhalt in Gestalt von Texten voller Ironie, Sarkasmus und Understatement.
Persönliche Befindlichkeiten werden unaufgeregt und ohne Pathos abgehandelt, wobei die ProponentInnen direkt einem Nick Hornby-Roman entsprungen sein könnten. Dazu kommen augenzwinkernde Milieu-Betrachtungen als Form angewandter Alltagssoziologie: Popsongs können die Welt nicht ändern, nur Puzzle-artig abbilden.
Als Grundstimmung zieht sich eine gewisse Melancholie durch die Songs. Der Sound ist unbestreitbar britisch geprägt - es ist wohl auch kein Zufall, dass das Mastering des Debutalbums in England vorgenommen wurde.