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»Geht’s was arbeiten!«

Der neue EMI-Besitzer Guy Hands braucht nur Stars. Alle anderen werden gekündigt, weil sie faul sind oder untalentiert – oder beides.

London/Wien (16. Jänner 2008) - Guy »Elfmeter« Hands erwarb die krisengeschüttelte englische Traditionsfirma EMI um 3,2 Milliarden Pfund, die er sich sicher hart erarbeitet hat – als Chef einer Private-Heuschreck-Gruppe. Er will »weiterhin wunderbare Musik produzieren« und plant zu diesem Behufe zweitausend Mitarbeiter und viele der rund 14.000 EMI-Künstler zu kündigen. Die seien leider faul und würden sich nicht genug anstrengen.

Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen!

Dieser Forderung werden vielleicht nicht nur Robbie Williams, Kylie Minogue oder Phil Collins in Scharen zum Opfer fallen, sondern vor allem Kinder, Alte und Kranke; und jene, die noch Arbeit haben, folgen dann demnächst. Denn die Preise allein für Grundnahrungsmittel sind im Vergleich zum Vorjahr um rund 20 Prozent gestiegen. Die Löhne und Gagen nicht.

Ewiges Raunzen in Österreich

»Wenn ich das schon hör'! "Ich bin Musiker, und ich möchte von meiner Arbeit leben können!" Ja, wo sama denn?! Es gibt kein Recht, von der Musik leben zu können. Das wäre ja Zwangsbeglückung des Publikums. Menschenrechte hin oder her. Heute zählt wieder die Leistung – und das ist gut so! Immer nur Forderungen stellen, das ist mir zuwenig. Hört's lieber auf mit der ewigen Jammerei, daß euch die Veranstalter und das Radio ignorieren. Es wird schon seinen Grund haben. Wenn deine Musik niemand interessiert, hast du halt Pech gehabt. Ich muß auch schauen, daß ich irgendwie über die Runden komm'. Mir hilft auch niemand. So ist das Leben.«

Mit solchen und ähnlichen Ratschlägen sind wir tagtäglich konfrontiert. Meist gipfeln sie in der Aufforderung, endlich konstruktiv zu denken und sich alternative Nischen zu suchen, also irgendeinen musikalischen Steinbruch oder ein attraktives Salzbergwerk. Dort könnten die Unverbesserlichen unter breiter Anteilnahme eines kleinen Millionenpublikums künsteln, daß die Schwarten krachen. Hobbymäßig! Daß derweilen auf den Mainstream-Autobahnen diverser Hitradios das Geld – unser (!) Geld – in Millionenhöhe freihändig aus Österreich hinausgeschmissen wird, spielt keine Rolle. Kein Argument. Typische Jammerei eben.

Old Europe

Mit den jungen Musiker und Produzenten, ja, mit denen gäbe es wieder eine tragfähige Basis, tönt es aus der Chefetage des Radio-Marktführers. Natürlich wird nur ein unheilbarer Paranoiker darin eine Abkanzelung der Alten Österreicher vermuten – Old Europe ruft.

Im Durchschnitt sind wir sehr reich. Der Anteil der Löhne an diesem Reichtum ist in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Durch Arbeit verdienen die Österreicher immer weniger. Oder im Klartext: Wer arbeitet, hat keine Zeit, Geld zu verdienen. Heute arbeitet das Kapital [obwohl ich es noch nie bei der Arbeit ertappt habe].

»Kuidua, wos brauch i des?«

Ein echter Travnicek erkennt die wirklich wichtigen Dinge. – Glückliche Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit, bemerkte einst Marie von Ebner-Eschenbach. Den Herren macht nur eines Angst. Daß die Sklaven zu denken beginnen.

PS: Der neue EMI-Chef bringt dem Vernehmen nach schon bald seine eigene Platte heraus, wird den Konzern damit retten und sodann mit hohem Gewinn verscherbeln. Dem Tüchtigen gehört die Welt.

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