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Haie und kleine Fische

MAI, GATS, CETA, TTIP und TISA. Täter oder Opfer? Ein Gespräch mit dem gefährlichsten Räuber der Weltmeere: dem Weißen Hai.

Frage: Wir leben in einer Zeit offener Grenzen. Welche Auswirkungen hat das auf Sie persönlich und die Haie im allgemeinen?

Hai: Wir Meeresbewohner waren schon immer gegen künstliche Barrieren. Im Wasser gab es zwar vereinzelte Grenzen, aber nur verschwommen und sehr aufgeweicht. Den endgültigen Abbau aller Hemmnisse können wir nur begrüßen. Dadurch eröffnen sich allen Fischen neue Möglichkeiten: blühende Seetangwiesen, pralle Weiden, von denen nicht zuletzt auch wir Haie profitieren werden.

Ihre Art gilt als eine der ältesten. Sie existiert seit Äonen und hat sich über Millionen von Jahren nicht verändert. Kritiker bezeichnen den Hai als archaisch und überholt.

Wir sind ohne Zweifel seit langem präsent. Das betrachten wir allerdings nicht als Nachteil. Im Gegenteil. Unsere ursprüngliche biologische Konstruktion – die reduzierte Sauerstoffaufnahme im Ruhezustand – hält uns dauernd in Bewegung, in Schwung. Diese positive Dynamik war es, die den Hai an die Spitze gebracht hat.

Daß Sie von anderen Fischarten nicht besonders geliebt, sondern geradezu gefürchtet werden, stört Sie nicht?

Wir erfüllen eine wichtige Aufgabe, die auf das Gebot des Großen Urfisches zurückgeht: Fressen, oder gefressen werden! Gerade im Zeitalter des Internationalismus genießen auch kleinere Fische viele Vorteile. Sie können jetzt unkontrolliert überall hinschwimmen und sich frei in allen sieben Weltmeeren bewegen. Wir unterstützen auch den Zuzug von kleinen Fischen in die reicheren Fischgründe; dort können sie – mit etwas Fleiß und Anpassungsfähigkeit – größer werden und sich so zu wertvollen und wohlschmeckenden Mitgliedern der Gemeinschaft entwickeln.

Haifisch

Aber ist ein Leben in Angst lebenswert?

Schau‘n Sie, die Frage stellt sich für die meisten gar nicht, weil sie sich einer allfälligen Gefahr nicht bewußt sind, sondern einfach in den Tag hinein schwimmen. Den wenigen, die vor uns Haien Angst haben, muß man diese Angst nehmen! Durch gezielte Aufklärung, zum Beispiel. Am Ende werden ja doch alle gefressen.

Wie begegnen Sie jenen Kritikern, die Ihnen Kannibalismus und Verrat an allen Fischen vorwerfen?

Kurz und schmerzlos! Lassen Sie mich eines klarstellen: Zur gegenwärtigen Entwicklung gibt es keine Alternative. Ein Zurück zur Quelle ist für hochentwickelte Salzwasserfische undenkbar. Die Begrenztheit von Binnenmeeren führt zum Stillstand – Fische müssen immer und überall uneingeschränkt verfügbar sein, weshalb wir den freien Transfer von Nahrungsmitteln propagieren. Die Kette darf nicht unterbrochen werden, zum Wohle aller. Dafür haben wir das World Fish Forum gegründet. Irrationales Fluchtverhalten werden wir mit unserer Initiative PISCES-Fische ohne Grenzen überflüssig machen . . .

. . . die von der Interessenvertretung der kleinen Fische, der Fischsolidarität, erbittert bekämpft wird.

Wir haben großes Verständnis für die Sorgen der kleineren Mitschwimmer. Aber betrachten wir doch einmal die Realität in den Fischfabriken, wo die gesetzlich verankerten Betriebsfische unbeweglich und fettgefressen herumtreiben und nur mehr ihre eigenen Privilegien verteidigen. Das von uns favorisierte Modell frei gewählter Vertrauensfische dagegen ist zukunftsorientiert, und wenn die kleinen Fische den selbsternannten Vertretern wirklich am Herzen liegen, werden sie diesem Modell zustimmen. Wie heißt es so schön: Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken. Also, Kopf ab!

Was ist Ihr Angebot an jene, die das System durchschauen und versuchen, andere zu warnen?

Wenn ein paar Verrückte von einer Weltverschwörung der Freischwimmer faseln, so produzieren sie damit ja nichts als Luftblasen. Wir bringen diese Irregeleiteten rasch zum Schweigen. Sollten uns einzelne durch die Kiemenlappen gehen, verstärken wir einfach unsere Propaganda und denunzieren sie als Sympathisanten unseres gemeinsamen Feindes: der Fischer.

Und die kleinen Fische glauben das?

Aber natürlich! Diese überlieferten Mythen sind tief verwurzelt. Die Fischer fürchtet jeder wie der Teufel das Süßwasser. Es heißt, wer einen von ihnen gesehen hat, kommt nicht mehr zurück; und sollte es einer dennoch schaffen, dann steht er lebenslang unter Schock und bleibt stumm. Ich persönlich bin allerdings ein aufgeklärter Meeresbewohner und glaube diese Geschichten nicht. Wenn Sie mich fragen: Es gibt gar keine Fischer. Wir Haie sind die Herren der Meere!

PS: Haie können unter anderem im Haus des Meeres in Wien-Gumpendorf besichtigt werden. pps

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